Ich bin Orange. Nicht tiefes Blau, nicht sanftes Grau – sondern ein
leuchtender Farbton, der sich nicht in die Reihe fügt. Alle anderen tragen
Blau, sind Teil einer ruhigen Welle, einer Harmonie, die sich nicht stört.
Ich aber steche hervor, selbst wenn ich es nicht will. Selbst wenn ich
versuche, mich zu fügen, zu verblassen, bleibt das Licht meiner Farbe bestehen.
Lange habe ich gedacht, mein Anderssein sei ein Fehler. Ein Missklang in
der stillen Symphonie. Ich habe versucht, mich zu verstecken, mich zu dämpfen,
mich zu verwandeln. Doch jedes Mal taucht das Orange wieder auf – eine
Erinnerung daran, dass ich nicht gemacht bin, um mich aufzulösen. Vielleicht
ist es nicht meine Aufgabe, mich unsichtbar zu machen. Vielleicht ist es mein
Schicksal, genau das zu sein: sichtbar. Vielleicht bedeutet Mutnicht, sich
anzupassen, sondern zu leuchten, auch wenn man sich anders fühlt. Ich bin
Orange, und das Blau um mich herum wird mich nicht verändern. Es wird mich
umrahmen, mich begleiten, mich herausfordern – aber meine Farbe bleibt.
Vielleicht ist das keine Schwäche, sondern eine Stärke.