Foto: Baroquine Photography, Katrin Arfmann
Artist Statememt
Konkrete Kunst als Brücke zwischen Innen und Außen
Konkrete Kunst entstand in den 1920er Jahren als radikale Antwort auf die Welt der Bilder und Gefühle. Künstler wie Theo van Doesburg und Max Bill wollten eine Kunst schaffen, die nichts darstellt, sondern ist: Farbe, Form, Linie – klar, autonom, universell.
Meine Arbeit steht in dieser Tradition, doch ich erweitere sie um eine zeitgenössische Dimension: Für mich sind geometrische Kompositionen nicht nur Ausdruck rationaler Struktur, sondern auch Räume für Mut, Selbstbestimmung und inneres Wachstum. In reduzierten Formen und Farben finde ich ein kraftvolles Ausdrucksmittel, das innere Prozesse präzise und universell verständlich vermittelt.
Mein Schaffensprozess gleicht einer meditativen Reise. Geometrie ist für mich das perfekte Vehikel, um komplexe Empfindungen in eine klare Bildsprache zu übersetzen. So öffne ich ein Fenster zu meiner Innenwelt – und halte gleichzeitig einen Spiegel vor, in dem die Betrachter sich selbst entdecken können.
Die Leitidee Progression – Das Werden des Seins begleitet mich dabei: Jedes Werk lädt dazu ein, sich selbst zu behaupten, neue Perspektiven zuzulassen und Wandlung als Teil des Menschseins zu begreifen.
In einer Welt voller Konformität sehe ich meine Kunst als Ort der Reflexion und Selbstbestimmung – als Einladung, das eigene Wesen zu ergründen und den Mut zu finden, Neues zu wagen.

"Barbara Maahs entwickelt eine bildnerische Sprache, die der Konkreten Kunst verpflichtet ist. Ihre Malerei bewegt sich zwischen formaler Strenge und persönlicher Erkundung. In klar gegliederten Kompositionen erforscht sie mit Acrylfarben auf Leinwand das Zusammenspiel von Geometrie, Farbe und Raum. Charakteristisch sind rhythmische Strukturen, präzise Proportionen und eine reduzierte, durchdachte Farbwahl. Nach einer Ausbildung zur Technischen Zeichnerin und einem Architekturstudium in Düsseldorf – unter anderem bei Carl Krasberg und Wolfgang Meisenheimer – war sie zunächst in Architekturbüros tätig. In der bildenden Kunst fand sie schließlich ein Medium, um innere Prozesse und existenzielle Fragestellungen sichtbar zu machen. Serien wie Back to the Essentials und Plura di Mari zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit Ordnung, Fläche und visueller Balance. In The Cat – Source of Inspiration erweitert sich der Fokus um erzählerische Elemente. Inspiriert von Bauhaus, De Stijl und Abstraction-Création verbindet Barbara Maahs konstruktive Klarheit mit kontemplativer Tiefe."

Dr. Alexander Rácz, Kunsthistoriker, Kurator und Sachverständiger für Kunst

Durch Kunst zur eigenen Bestimmung
Die Wurzeln der in Hamburg lebenden Künstlerin Barbara Maahs liegen am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Die Nähe zum Bergbau und zur Stahlindustrie hat sie nachhaltig geprägt. Diese Erfahrungen formten nicht nur ihre Identität, sondern auch ihr Verständnis für den unvermeidlichen Fortschritt und den kontinuierlichen Strukturwandel. Ihre Kunst spiegelt diesen Prozess wider und lädt den Betrachter ein, über die Beziehung zum eigenen Wandel nachzudenken.
Nach ihrer Ausbildung zur Technischen Zeichnerin zog es sie nach Düsseldorf, getrieben von dem Wunsch, ihren Traum vom Studium der Architektur und des Designs zu verwirklichen. Die technische Arbeit allein konnte ihren schöpferischen Geist nicht füllen. Im Studium jedoch entdeckte sie die Freiheit der Fantasie. Sie tauchte ein in die vielfältigen künstlerischen Facetten: Kunst, Entwurf, Design. Besonders prägend waren die Gestaltungskurse bei den Professoren Carl Krasberg, Thomas Dawo, Dr.-Ing. Wolfgang Meisenheimer und Friedrich Christoph Wagner.
Mit dem Ingenieurdiplom in der Hand stürzte sie sich mit Enthusiasmus in die Arbeit in den Architekturbüros. Doch das Leben, in seiner unvorhersehbaren Weise, stellte sie vor gesundheitliche Herausforderungen, die sie zwangen, diesen Pfad zu verlassen.
Nach ihrer Genesung fand sie sich in einem nicht künstlerischen Bereich wieder. Sie sagte: „Es war, als hätte ich meinen inneren Kompass verloren. Ich existierte nur noch, aber lebte nicht mehr.“
Und dann tauchte wieder die Leidenschaft für die Kunst auf. Erst leise, aber dann immer mehr Raum fordernd. Sie begann neben der beruflichen Tätigkeit zu malen, aber das funktionierte nicht.
Eines Tages stand sie im Büro und ihr kam nur ein Satz in den Sinn: „Der beste Zeitpunkt für einen Neuanfang ist JETZT!“ An diesem Tag, ein Tag vor ihrem 55. Geburtstag, kündigte sie und ging den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit als Künstlerin.
Ihre künstlerische Leidenschaft gilt der konkreten Kunst, wo reine Form und Farbe die Eckpfeiler ihrer Existenz im kreativen Ausdruck sind. Schon während ihres Studiums begegnete sie diesem Kunststil durch das Bauhaus, De Stijl und Abstraction Création und erkannte darin einen Weg zur Sinnsuche. Die präzise Anwendung geometrischer Formen, in Acrylfarben auf Leinwand aufgetragen, verkörpert die Suche nach Bedeutung und ästhetischer Balance in einer chaotischen Welt. Ihre Werke hinterfragen traditionelle Vorstellungen von Selbstbestimmung, Wahrheit und zwischenmenschlicher Beziehung. Ihre Kunst will den Betrachter dazu bringen, etablierte Perspektiven zu zerlegen und neu zu definieren.
Die Werke der 1965 geborenen Künstlerin sind sowohl auf nationalen als auch internationalen Ausstellungen präsent, was ihre breite Anerkennung und ihren Einfluss in der Kunstszene widerspiegelt. Einige ihrer Werke finden sich in renommierten Galerien wieder, während ihre Auftragsarbeiten geschätzte Plätze in privaten Sammlungen einnehmen. Diese Präsenz unterstreicht nicht nur die künstlerische Qualität und Tiefe ihrer Arbeiten, sondern auch ihren Beitrag zur Förderung einer universellen künstlerischen Sprache, die über geografische Grenzen hinweg reicht.
Timeless Magazine
Interview mit Barbara Maahs

Berlin Art Magazine
Interview mit Barbara Maahs

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